Vier Jahre nach dem absolut großartigen „Lament“ laden uns Touché Amoré aus LA erneut ein in ihre tieftraurige und rohe Post-Hardcore-Welt. Ihr neues Album „A Spiral in A Straight Line“ geht dabei in etwas älter Gefilde, so zumindest in Falles des Hörens, denn während „Lament“ um einiges hardcoriger war, setzt das neue Album sehr viel auf das atmosphärische, raue, melancholische.
Manchmal schleicht sich das Gefühl ein, ob man von einem bestimmten Sound oder Stilmittel irgendwann genug haben könnte. Bei den typischen Post-Hardcore Rhythmen lässt sich das nicht bestätigen. Allein die ersten Sekunden, das gedämpfte Gitarrenspiel und das sofortige Losbrechen der ersten Single „Nobody‘s“ reißen direkt wieder in den sehr rauen und eigenen Sound der Band. Der Gesang von Jeremy Bolm tut dann sein übriges. Ab hier folgen 32 Minuten voller trauriger Texte, schneller Schreitiraden und emotionaler Refrains oder eben auch mal alles zusammen. Dabei fällt vor allem auf, dass man den Sound, welcher auf „Lament“ von 2020 vorherrschte so nicht direkt weiterführt, sondern mehr auf eine Mischung diverser Herangehensweisen setzt, welche Touché Amoré in der Vergangenheit ausgezeichnet haben, aber nun ja, welches Album der Gruppe folgt auch nur einem einzigen Stil? Songs wie „Hal Ashby“ sind dabei absolute Highlights, welche zurückwerfen in die Zeit, als das erste Mal „Stage Four“ auf- und ablief. Auch der Titeltrack im Geiste „Altitude“ ist hier keine Ausnahme, sehr sphärisch bereite sich hier ein grandioser Mitbrülltrack vor, ich kann jetzt schon sehen, wie Jeremy das Mikro bei dem Song ins Publikum drückt und alle zusammen „A SPIRAL IN A STRAIGHT LINE“ brüllen.